Kölner Rad-Rambos

Warum Kölner Verkehrsplaner versuchen,
zwecks Verdrängung des privaten PKW-Verkehrs
die STVO für Radfahrer zumindest innerhalb
der Innenstadt auszuhebeln und so ganz nebenbei
eine besondere Spezies züchten:
Kölner Radrambos.

(Stand November 2017 - August 2018)

Vorwort

Nicht alle Kölner Radfahrer sind rücksichtslos und undiszipliniert!
Im Gegenteil, gemessen am aktuell ständig wachsenden Gesamt-Radverkehrsaufkommen mag der Anteil "schwarzer Schafe" unter den Radlern
tendenziell sogar langfristig immer weiter zurückgehen. Auf jeden Fall ist das Thema Radfahrer in Köln extrem polarisierend und bei vielen Verkehrsteilnehmern gibt es statt objektivem Wissen überwiegend eher nur subjektive Meinungen. Zu Anfang dieses Beitrages wäre es daher vielleicht sinnvoll, ihr aktuelles Wissen über die zurzeit noch gültigen Rechte und Pflichten der Radfahrer zu testen. Auf dieser Basis können Sie dann selbst vergleichen, wie sich Radfahrer Ihrer Erfahrung nach und in Ihrem Umfeld tatsächlich verhalten und sich anschließend eine wirklich fundierte Meinung über Recht und Unrecht bilden...
Denn es gibt sie leider nach wie vor:
Die Radrambos.


Machen Sie doch mal den Test! -
Hätten Sie es gewusst?

Verbreitete Irrtümer bezüglich Radfahren
und was wirklich richtig ist:


„Radfahrer dürfen immer auf der Straße fahren.“

Falsch! Wenn entsprechende Verkehrsschilder (weißer Radler auf blauem Grund) am Radweg aufgestellt sind, muss dieser auch benutzt werden. Nur wenn die Schilder fehlen, darf auf der Fahrbahn geradelt werden. Das gilt auch für Liegeräder. Bußgeld bei Verstoß: 15 Euro.

„Rote Ampeln gelten nur für Autofahrer.“

Falsch! Rote Ampeln dürfen auch von Radlern nicht überfahren werden. Bußgeld bei Verstoß: zwischen 45 und 160 Euro und einen Punkt in Flensburg. „Betrunken Fahrrad zu fahren ist normalerweise kein Problem.“ Falsch! Bei Unfällen unter Alkoholeinfluss drohen Strafen bereits ab 0,3 Promille. Ab 1,6 Promille Alkohol im Blut kann sogar der Pkw-Führerschein entzogen werden. Bei Verstoß: Bußgeld, eventuell verminderter Versicherungsschutz.

„Man darf auf beiden Straßenseiten oder auf dem Gehweg sowie gegen die Einbahnstraße fahren.“

Falsch! Es ist nicht erlaubt, im Gegenverkehr zu fahren, außer wenn es explizit ausgeschildert ist. Auf Gehwegen dürfen nur Kinder unter zehn Jahren fahren. In Einbahnstraßen darf nur entgegen der Fahrtrichtung geradelt werden, wenn das Zusatzschild „Radfahrer frei“ angebracht ist. Provoziert man durch sein Fehlverhalten einen Unfall, kann man voll haftbar gemacht werden.

„Am Zebrastreifen müssen Autos auch für Radfahrer anhalten.“

Falsch! Diese Regelung gilt nur für Fußgänger. Übrigens müssen auch Radfahrer Fußgänger vorlassen. Bußgeld bei Verstoß: 40 bis 60 Euro

„Ein Rücklicht am Hinterrad reicht als Beleuchtung völlig aus.“

Falsch! Gesetzlich vorgeschrieben sind ein Scheinwerfer mit Reflektor vorne und ein Rücklicht mit Reflektor hinten, die über einen Dynamo angetrieben werden. Batteriebetriebene Aufstecklampen dürfen nur zusätzlich verwendet werden. Bußgeld bei Fahren ohne Licht: 10 bis 25 Euro.

„Die Fußgängerzone ist auch für Radfahrer frei.“

Falsch! Das Fahrrad muss geschoben werden. Nur wenn ein Zusatzschild es erlaubt, darf mit angepasster Geschwindigkeit geradelt werden. Bei Verstoß: 10 Euro

„Telefonieren und Musik hören sind erlaubt.“

Falsch! Verkehrsgeräusche müssen ohne Beeinträchtigung wahrgenommen werden können. Deshalb sind Kopfhörer mit lauter Musik und Telefonieren verboten. Bußgeld bei Verstoß: 10 bis 25 Euro.

Quelle: https://www.mopo.de/ratgeber/die-groessten-irrtuemer-was-radfahrer-wirklich-duerfen-6291170


Radrambos...
Woher kommen sie und wie konnte alles so aus dem Ruder laufen?

Möglicherweise kann man sie als Nachfahren einer seinerzeit noch unauffälligen Urspezies von Radlern verstehen,
die sich in den vergangenen Jahrzehnten ohne merkenswerte Beachtung durch die übrigen Verkehrsteilnehmer (noch dazu mit nur sehr spärlichen
verbrieften Rechten) in einer überwiegend von Automobilen und Fußgängern dominierten Straßenverkehrsumgebung quasi täglich unter
Einsatz von Leib und Leben durch das innerstädtische Verkehrschaos kämpfen mussten, und dadurch sicherlich auch kräftig traumatisiert wurden.
Gab es Unfälle mit Radfahrern, zog damals fast immer der Radler den Kürzeren!
Autofahrer hatten ja schließlich Führerscheine, waren also angeblich im Straßenverkehr schon grundsätzlich kompetenter als Radler.
So zumindest die damalige weit verbreitete Meinung.
Zudem war es damals noch allgemein üblich, mal eben auf das Rad umzusteigen, wenn man feiern wollte oder bereits ein paar Bierchen zu viel intus hatte.
So schützten sich vor allem Autofahrer vor dem möglichen Verlust ihres Führerscheines bei einer Verkehrskontrolle mit Alkoholtest.
Dieser smarten Gesetzeslücke wurde dann gottlob später ein Riegel vorgeschoben.

Alle diese Erfahrungen und Tricks flossen dann mit jeder weiteren Radlergeneration auch in die jeweilige Nachkommenschaft ein,
so dass mit den Jahren sowohl eine Art posttraumatischer Gruppenerfahrung als auch eine Sammlung evolutionierender Abwehr- und Schutzroutinen entwickelten,
die sich insbesondere deutlich bei den Radrambos manifestierten.
Das von dieser Klientel mitgebrachte Aggressionspotential, man könnte es auch leicht als potenzielle Gewaltbereitschaft deuten,
eignete sich daher geradezu perfekt als städteplanerisches Hintertür-Instrument zur Zwangsentmotorisiereung innerurbanen Straßenverkehrs
mit dem verlogenen Tenor sauberer und verkehrsberuhigter Veedel für
Alle....

Aber wer genau sind den hier eigentlich "ALLE"?...
Ein paar auf den Straßen strickende Mütter mit einem Kaffee to go und Headsetstöpsel ihrer Babyfone in den Ohren?
Oder gehören da etwa auch (immerhin offiziell nutzungsentrechtete) KFZ-Halter dazu,
wenn sie trotz aller neuen Auflagen und Verbote nicht auf ihr (altes) Auto verzichten können oder wollen?
Müssen sie sich nun deswegen eine neue Bleibe ohne Umweltzonen und Fahrradstraßen suchen? ...
Sind denn auch motorisierte Rollstühle, Mopeds und Mofas erlaubt?...
Ich meine, getunte E-Bikes und Rennräder dürfen ja auch überall ungehindert rumrasen!

Was in Berlin und anderen Großstädten schon seit Jahren Trend ist, greift nun offenbar allmählich auch auf Köln und andere Ballungszentren über. Allerdings hat diese auf den ersten Blick zumindest für Umweltaktivisten erfreulich erscheinende Basis-Message "Autos raus - Räder rein"
keineswegs für
alle betroffenen Kölner Bürger auch einen nachvollziehbaren Gewinn an echter Wohn- und Lebensqualität.
Im Gegenteil: Die Veedel sollen derzeit unter dem Alibi des Klimawandels zügig durch radikale Änderungen nach Vorschlägen der grünen Nachfolgesippschaft ganz im Sinne ihrer Gründerväter aus den 80ern (Die Grünen, eine
in Karlsruhe gegründete Partei aus der Anti-Atomkraft- und Umweltbewegung) sozusagen "zwangspseudoökologisiert" werden.
Das damalige Konzept mutet heute allerdings eher ein wenig verstaubt und weltfremd an.
Man kann heutzutage eine weltbekannte,
internationale Metropole wie Köln mit einer immerhin schon seit Anfang des Wirtschaftswunders
natürlich gewachsenen, motorisierten Verkehrsinfrastruktur nicht einfach mehr im
Hauruck-Verfahren nach dem Beipiel anderer
"Soft-Städte" mit viel mehr Platz und wesentlich niedrigeren Anwohnerdichten entmotorisieren und alle Verkehrsteilnehmer
auf Fahrräder und nach wie vor sehr unbefriedigende
ÖPNV-Lösungen verdonnern.
Der Radverkehr wird durch die aktuellen Pläne der Stadtverwaltung auch nicht wirklich besser oder gar sicherer.
Der in Köln schon seit Urzeiten existierende Machtkampf zwischen Drahtesel und Automobil soll durch überwiegend
einseitig autofeindliche Maßnamen auf "politischem" Wege angeheizt werden, um den privaten Personenkraftverkehr
auf diese Weise stetig und elegant immer mehr aus den alten Veedeln zu verdrängen.
Die Radfahrer werden dabei (gewissermaßen als "
natürliche Feinde" der Autofahrer) instrumentalisiert und durch nachträgliche
Legalisierung ihrer natürlichen Abneigungen gegen alle Arten von Verkehrsregeln als eine Art verkehrstechnischer Rammbock
gegen den Autoverkehr eingeplant. Auch die Bürgersteige sollen so u.a. durch Maßnahmen wie Zurück-Verlegung
von Radwegen auf die Fahrbahnen
zugunsten der Sicherheit von Fußgängern entlastet werden.
Dass die allermeisten Biker dennoch auch weiterhin vor allem ruhige Fußwege als autofreie Rennstrecken nutzen
und dabei wohl auch kaum mehr als bisher Rücksicht auf Fußgänger nehmen werden, interessiert in der Stadtverwaltung niemanden.
Fußgänger sind und bleiben als schwächste Verkehrsteilehmer nach wie vor die Hauptleidtragenden.

Auch ich war in meinen Jugendzeit mal ein begeisterter Zweiradfan.
Allerdings kannten zu dieser Zeit die meisten Radfahrer noch Verkehrsregeln und befolgten sie auch.
In der Schule gab es noch vernünftigen Verkehrsunterricht und die Gehwege waren für Fahrräder grundsätzlich tabu!
Auch damals fuhr man aber dennoch zuweilen schon mal auf dem Bürgersteig,
dann allerdings eher vorsichtig und rücksichtsvoll aber
keineswegs mit Vollgas, übertunten Rennmaschinen,
überbreiten Kindercontainern, schalldichten Kopfhörern, Smartphone in der einen und Coffee to go in der anderen Hand,
sowie in beiden Richtungen (auch dafür
nicht freigegebener) Einbahnstraßen und zentimeterbreit an den Hauseingängen
schmaler Bürgersteige vorbei wie heutzutage.

Die speziell in Köln schon legendäre Rücksichtslosigkeit der Biker gegenüber allen restlichen Verkehrsteilnehmern,
aber auch untereinander, hat sich spätestens seit den ersten offiziellen Freigaben von Einbahnstraßen
für Radfahrer in beiden Fahrtrichtungen bis heute explosionsartig potenziert.
Zwar spricht die Stadtverwaltung offiziell von einem insgesamt positiven Ergebnis des Versuches durch eine weitgehenden Gewöhnung
des übrigen Verkehrs an diese neuen Regelungen. - Aber dass man sich als Fußgänger selbst auf dem schmalsten Gehweg ständig
vor jedem Richtungswechsel mehrmals umdrehen muss, um nicht hinterrücks von Radrambos angefahren zu werden,
geht in diesen Feststellungen leider komplett unter.


Was plant die Stadt?

Alle Bedenken und Einsprüche verärgerter Bürger scheinen die Stadt Köln allerdings nicht daran zu hindern,
ganz Köln gewissermaßen step by step und unter unangemessen starker Benachteiligung des privaten PKW-Verkehrs
immer weiter in eine Art Radlerparadies nach Kopenhagener Vorbild umzuwandeln.

Hier ein kleine Zusammenfassung aus einem Expressartikel von 2017:

1...Pilotprojekte Ringe:

Laut Kölns Fahrradbeauftragtem Jürgen Möllers vom Amt für Straßen und Verkehrstechnik werden ab März 2018 die Ringe zwischen Zülpicher Platz und Schaafen-/Lindenstraße in beiden Fahrtrichtungen jeweils eine Auto-Fahrspur verlieren, die dann nur noch Fahrrädern zur Verfügung steht. Normales Parken ist dann hier auch nicht mehr erlaubt: Die verbleibenden Restflächen werden tagsüber zu Lieferzonen und sind nachts dem Anwohnerparken vorbehalten. 43 "normale" Parkplätze fallen dadurch dort weg. Am Ubierring entfällt komplett das Parken auf dem Gehweg.
Für den fließenden Verkehr verbleibt hier eine Spur für Autos und eine andere ausschließlich für Radfahrer.
Ebenfalls 2018 sollen der Ubierring (zwischen Rheinufer und Chlodwigplatz), der Theodor-Heuss-Ring (zwischen Rheinufer und Ebertplatz) und der Sachsenring (zwischen Brunostraße und Ulrepforte) genauso umgestaltet werden.
Wenn dieses Pilotprojekt funktioniert soll es dauerhaft auf die kompletten Ringe ausgeweitet werden.


2...Einrichtung von 60 Fahrradstraßen

In 80 Einzelabschnitten werden 60 Straßen im Innenstadtbereich zu „Fahrradstraßen“ umgewandelt.
Hier gilt grundsätzlich Tempo 30, „Rechts vor links“ fällt weg (!!!)
Einbahnstraßen werden für Radfahrer in beiden Richtungen freigegeben und diese haben auf allen Straßen Vorfahrt.
Hier fallen ersatzlos 200 Parkplätze weg, da hier manche der Straßen (Beispiel: Friesenwall) so eng sind,
dass ansonsten die vorgeschriebenen allgemeinen Rahmenbedingungen für die Einrichtung
von Fahrradstrßen nicht eingehalten werden könnten.


3...Umgestaltung der Ulrichgasse und Riehler/Turiner Straße

Auch für den fließenden Verkehr zwischen Kartäusergasse und Karl-Berbuer-Platz ist schon 2018 in jeder Fahrtrichtung
nur noch jeweils eine Spur für Autos und eine andere ausschließlich für Radfahrer geplant.
2019 soll dies auch auf der Riehler/Turiner Straße zwischen Zoobrücke und Machabäerstraße so sein.

Quelle:
https://www.express.de/koeln/vorfahrt-fuer-radfahrer-koelner-city--autospuren-und-parkplaetze-fallen-weg-28608804


Was steckt dahinter?

Offenbar will die Stadt Köln also ungeachtet möglicher Verluste innerstädtischer Sicherheit u.a. mit
Aufhebung der "Rechts vor Links"-Regelung auf immer neuen bereits fest geplanten Fahrradstraßen
einen weiteren Meilenstein
systematischer Aufhebung der STVO für Radfahrer setzen!
Angeblich zur umweltfreundlichen "Verkehrsberuhigung" soll sich somit in den Veedeln ein rücksichtsvolles, idyllisches Miteinander von smartphonparalysierten Passanten, bis aufs Blut genervten Autofahrern und sich sich nunmehr allmächtig fühlenden Bikern einstellen.
Alles andere also, als eine Basis für die reibungslose Koexistenz ausgeglichener Gutmenschen...
Meiner Ansicht nach ist das Chaos hier also schon jetzt vorprogrammiert!

Ich selbst bin dagegen der festen Ansicht, dass schon heute im Stadtkern mit seinen engen und verwinkelten Straßen und Gassen mehr Fußgänger
anonym von Radlern mit anschließender Fahrerflucht angefahren oder zumindest gefährdet werden, als durch den oft zu Unrecht verteufelten PKW-Verkehr. Denn PKW's haben immerhin Kennzeichen und verhalten sich in der Regel schon deshalb rücksichtsvoller, weil jedermann sie damit sicher identifizieren und mögliches Fehlverhalten per Kamera oder Zeugenaussage für eine rechtskräftige Anzeige dokumentieren kann.
Grundsätzlich trifft bei Unfällen mit Personenschaden sogar jeden Autofahrer
auch bei nachgewiesener Unschuld eine gewisse Mitschuld,
die juristisch mit der sog.
Betriebsgefahr von Kraftfahrzeugen begründet wird.
Nutzt man also ein KFZ, nimmt man auch bei peinlichster Sorgfalt und Beachtung aller Regeln stets ein erhöhtes Unfallrisiko billigend in Kauf.
Daher gibt es hier bei Prozessen auch nur selten Freisprüche.
Fahrradfahrer sollten zukünftig von diesem Betriebsrisiko keinesfall länger ausgeschlossen werden.
Das impliziert die Forderung nach einer generellen
Kennzeichnungspflicht für (zumindest) Erwachsenen-Fahrräder
analog zu den Nummernschildern beim KFZ. Auch ein Fahrrad ist schließlich ein Verkehrsmittel, wenn auch kein motorisiertes.
Dennoch ist die Verletzungsgefahr bei einem Crash durch die hier verbauten Metall- und Hartkunststoffkomponenten
sowie der höheren erreichbaren Geschwindigkeit erheblich höher als etwa bei einem bloßen Zusammenstoß zweier Fußgänger.
Fußgänger sind gegenüber einem zudem oft noch mit Helm geschützten Biker also stark im Nachteil.

Die wichtigste Frage an die Verwaltung und insbesondere die sog. "Fahrradbeauftragten"
der Stadt Köln muss daher lauten:

Sollen Fußgänger in Köln auch zukünftig weiterhin rechtlich und physisch ungeschützt den zu erwartenden erhöhten Gefahren des geplanten boomenden Fahrradverkehrs ausgesetzt bleiben, ohne wenigstens juristische Möglichkeiten zu erhalten, im Falle eines Crashs die Verursacher wenigstens rechtlich zu belangen?

Die bei einseitiger Bevorzugung des Fahrradverkehrs zu erwartenden Verwaltungsmaßnahmen werden vor allem auf dem Rücken
schon seit vielen Jahrzehnten fest im Kölner Stadtkern wohnhaften älteren, naturgemäß daher auch gebrechlichen
und oft auf Pflege angewiesenen Anwohnern sowie ihren Besuchern ausgetragen.
Dazu muss man vorab einige Fakten kennen:

Ärgernis 1:
Parkraum in Köln ist schon lange sehr rar.
Entsprechende Mietgaragen sind entweder viel zu teuer, zu weit weg oder schlicht nicht verfügbar.
Daher wurden seinerzeit in fast allen stadtkernnahen Veedeln kostenpflichtige Anwohnerparkzonen eingerichtet.
Gerade alte Menschen und Behinderte sind oft dringend auf ihren PKW, pflegende Angehörige sowie entsprechende
Parkmöglichkeiten in zumutbarer Nähe zu ihren Wohnungen angewiesen.
Kilometer entfernte Parkhäuser sind daher in diesem Falle überhaupt keine Lösung.
Man kann diese Leute nicht einfach wie junge Menschen zum Zwangsradeln oder Nutzung des ÖPNV zwingen
oder sie gar durch die geplante Streichung hunderter wertvoller Anwohnerparkplätze aus den Veedeln ins Umland vertreiben.
Die meisten von ihnen könnten sich sowohl aus gesundheitlichen als auch finanziellen Gründen einen derartigen Umzug
heute auch gar nicht mehr leisten.

Ärgernis 2:
Beginnen wir mit dem leider überwiegend anarchistischen Verhalten eines Großteils der heutigen Radfahrergeneration hierzulande.
Die durchaus schon fast an Kriminalität grenzende
Fremd- und Selbstgefährdung und vorsätzliche Rücksichtslosigkeit vieler
Kölner Radfahrer hat sowohl in der "klassischen" Ramboszenenerie auf den Bürgersteigen als auch auf Radwegen
und "normalen" Strassen derart rapide zugenommen, dass ich diese spezielle Unterseite meines Webauftrittes erstellte.
Zugrunde liegen Erlebnisse aus den letzten Monaten und Jahren, die keineswegs Einzelfälle darstellen.
So fuhr mir noch letzte Woche ein sich durch eine Fußgängergruppe mogelnder Radfahrer beim Überqueren
von Straßenbahngleisen auf dem Ring an einem mit Geländern abgesicherten und extra verschwenkten,
mit 3Ampeln bestückten Fußgängerübergang fast über die Füße.
Auf meinen Hinweis, dass er hier grundsätzlich nicht fahren dürfe, sondern das Rad eigentlich schieben müsse,
bekam ich folgende Antwort: "
Ach komm, Du lebst ja noch und schließlich sind wir hier in Köln, da ist das doch völlig normal."

An einem anderen Tag raste mir auf einem engen Gehweg ein Rennrad entgegen und verletzte mich am Arm.
Als ich empört hinter ihm herbrüllte, wendete der Fahradrambo und sagte, dass ich selbst schuld wäre,
da ich "
provokativ nicht ausgewichen wäre". Hallo???- Das muss man sich erst mal auf der Zunge zergehen lassen!
Ebenfalls ein sehr beliebter Sport scheint das Rasen über Kreuzungen zu sein ohne irgendwelche Vorfahrtregelungen zu beachten.-
Und das nicht nur aus freigegebenen oder auch nicht freigegebenen Einbahnstraßen.
Es passiert auch an Kreuzungen mit
vorgeschriebener Fahrtrichtung rechts und/oder links.
Bestes Musterbeispiel in Köln ist die Kreuzung Sülzburgstraße/Münstereifelerstraße in Köln-Sülz.

Hier ist es leider üblich, dass von links (!) kommende Radfahrer vorsätzlich entgegen der per
eindeutiger Beschilderung geregelten
vorgeschriebenen Fahrtrichtung
(Nur rechts und links) einfach rücksichtslos mit voller Fahrt geradeaus die Kreuzung überqueren,
um zügig in der (für sie durchaus freigegebenen) Einbahnstraßeneinmündung gegenüber ihre Fahrt fortzusetzen.
Dies ist aber sehr gefährlich, weil der die Münstereifelerstraße passierende Verkehr trotz Stopschildern
oft nicht nicht mit solchen Ramboaktionen rechnet und dies auch eigentlich gar nicht muss!
Radfahrer dürfen diese Kreuzung nämlich nur
wie Fußgänger in der angegebenen Richtung überqueren.

Und das heißt hier ganz klar:

Absteigen (!!!), dann über die Kreuzung schieben und erst gegenüber wieder aufsteigen!

Leider ist das den meisten Bikern wohl zu umständlich, und so nehmen sie in falschem Rechtsbewusstsein
lieber einen möglichen Unfall mit dem übrigen Verkehr in Kauf.
Exakt in einen solchen Unfall wurde ich selbst 2009 verwickelt, als ich mich nach korrektem Anhalten vor dem Stopschild langsam in die Kreuzung tasten wollte und plötzlich eine vorher nicht erkennbare Radfahrerin von links kommend auf mein Fahrzeug zufuhr. Zwar kam es gottlob nicht zur Kollision, die Frau wurde auch nicht wirklich verletzt, kippte aber offensichtlich vor Schreck direkt neben meiner Autotüre
mit dem Rad um. Die von Passanten herbeigerufene Polizei nahm den Sachverhalt auf, erstattete routinemäßig Anzeige (wegen angeblichem "Personenschaden" bei der Radfahrerin) und nach einigen Tagen erhielt ich wie erwartet Post bezüglich des Bußgeldes
sowie einigen Punkten in Flensburg zugestellt.
Mein berechtigter Einspruch führte in diesem Falle jedoch glücklicherweise zu einem Gerichtstermin mit anschließendem Freispruch.
Dies ist bei Beteiligung von Radfahrern allerdings eher eine Seltenheit.

Als betroffener PKW-Fahrer steht man in solchen Situationen normalerweise relativ hilflos da und ist,
insbesondere bei Personenschäden, vor Gericht grundsätzlich im Nachteil.

Ähnliche Probleme kann man übrigens auch auf praktisch jedem Zebrastreifen mit und ohne Fußgängerampel beobachten.
Auch hier müssen Radfahrer nämlich
grundsätzlich absteigen und schieben, da hier ausschließlich nur Fußgänger Vorrang
vor dem abbiegenden Verkeht haben. Allerdings gilt dies nicht für Fußgängerampeln mit einem zusätzlichen
Fahrradsymbol oder reinen Fahrradampeln bzw. parallel verlaufenden Fahrradwegen.

Bei Unfällen mit Beteiligung von Fahrradfahren wird übrigens immer gerne mal auf den (leider noch) gängigen Usus verwiesen,
dass ein PKW-Fahrer im Falle eines Verkehrsunfalles alleine schon durch die
allgemeine Betriebsgefahr seines Kraftfahrzeugs auch eine erhöhte Haftungsquote etwa gegenüber ansonsten klar mitschuldigen Radfahrern hat.
Dieser Usus ist meiner Ansicht nach in der heutigen Zeit zumindest in den Ballungsgebieten der Großstädte absolut nicht mehr zeitgemäß!
Dabei wird leider die ebenfalls bestehende
Betriebsgefahr von Fahrrädern offensichtlich erheblich unterschätzt
oder gar völlig außer acht gelassen.

Heute gibt es nämlich wesentlich leichtere und damit schnellere (und gefährlichere) Räder, oft regelrechte Rennmaschinen,
deren Tempo es im Innenstadbereich locker sogar mit einem PKW aufnehmen könnte.
Dieses Tempo wird von den Rambos gerne ebenso auf den Geh- und Radwegen ausgereizt,
weshalb hier vor allem Fußgänger und andere Radfahrer nicht selten extrem gefährdet sind.
Ein besonderes Problem stellen die zurzeit immer mehr in Mode kommenden
E-Bikes mit Hilfsmotor dar,
da sie äußerlich den normalen Rädern sehr ähneln und daher oft von anderen Verkehrsteilnehmern
in ihrer weitaus höheren Geschwindigkeit unterschätzt werden.

Allerdings gibt es zuweilen auch schon mal andere Gerichtsentscheidungen:

Alleinhaftung einer Fahrradfahrerin für Verkehrsunfall mit einem Pkw

Radfahrer-Unfälle - Verkehrsunfall mit Fahrradbeteiligung

Diese kommen mir allerdings gemessen an der Gesamtzahl fragwürdiger Prozessausgänge
zugunsten der Radler und ungunsten der Autofahrer
eher vor wie exotische Ausrutscher
einer ansonsten offenbar eher autofahrerfeindlichen Verkehrsrechtsprechung.
Parallel wurden in jüngster Vergangenheit immer
rechtsfreiere Räume für Radfahrer geschaffen
und von den betroffenen Bürgern bisher offenbar fast unreflektiert akzeptiert.
Klar scheint zu sein: Mit professionellen Influenzern aus der Umweltaktivistenszene in Politik und Verwaltung
ist nicht gut Kirschen essen. Die Stadt weiß das natürlich auch und nutzt lieber den aktuellen
Umwelthype für ihre Zwecke.

Das Image des "stets benachteiligten Radfahrers" hat sich allerdings mittlerweile mehr als gründlich verändert!
Es gibt ihn nämlich schon lange nicht mehr. Immer neue Repressalien und Steuern zu ungunsten
der PKW-Nutzer wie systematische Vernichtung kostenlosen Parkraums bei gleichzeitiger Parkuhrabzocke
sowie immer neue und für PKW-Halter zugleich immer kostenintensivere EU-Normen
(im Rahmen klimawandelbasierte Vorwände) haben dazu geführt, dass auch immer mehr KFZ-Nutzer auf das Fahrrad umsteigen,
wenn auch vielleicht nur parallel zu ihrem Auto.
Unter anderem dadurch wurden einige der Statistiken erheblich verzerrt, mit welchen man den Bürgern den angeblich endgültigen Umstieg
eines Großteiles der Stadtbevölkerung vom PKW auf das Rad oder gar den öffentlichen Nahverkehr weismachen wollte.
Für die Politiker aber zumindest Grund genug, städtische Förderungen des Radverkehrs zum Nachteil und vor allem auf Kosten
der (immerhin PKW-steuerzahlenden!!!) Autofahrer zu rechtfertigen!
Dass diese Rechnung langfristig niemals aufgehen kann, wird sich am Ende vermutlich zeigen.
Wer bitte schön soll denn all diese Investitionen für selektive Förderung der innerstädtischen Radverkehrs
eigentlich am Ende noch bezahlen, wenn nicht die ohnehin schon übelst gebeutelten und hochbesteuerten Autofahrer?

Alle diese Entwicklungen in einer klassischen Autostadt wie Köln machen jede Menge (oft nur gut unterdrückter) Wut.
Moderne Großstadtbiker (viele davon vielleicht auch verbitterte Ex-Autobesitzer) mutieren daher leider nicht selten
zu rücksichtslosen und aggressiven Verkehrs-Egomanen, die sich getrieben von Frust und Profilneurosen
im ständigen Guerillakrieg mit anderen (weil langsameren) Radlern, Fußgängern (noch viel langsamer) und ganz besonders
noch im herkömmlichen System verbliebenen Autofahrern (ihren nunmehr erklärten Erzfeinden) befinden,
denen sie schon alleine aus "umweltprinzipiellen Gründen" heraus möglichst ärgerliche,
verkehrstechnische Schnippchen zu schlagen versuchen.
Besonders beliebt sind hier Vorfahrtverstöße, wildes Wechseln der Fahrspuren (nennt sich auch "pitschen") und natürlich
absolutes Nichtbeachten jeglicher Verkehrsschilder und Ampeln... Stinkefinger zeigen ist natürlich inclusive.
Bleibt ja alles ohne Folgen! - Dank nummernschildloser Narrenfreiheit.
Bleiben diese netten Gesellen dann bei Rot tatsächlich einmal stehen, werden wenigstens breite Pulks von mehreren Rädern
nebeneinander gebildet, die lebhaft miteinander chillen und wegen paralleler Smartphonebedienung auch noch das kurze Grünsignal verschlafen.
Setzt sich dieser Pulk dann endlich einmal (natürlich langsamst in Schlangenlinien) in Bewegung,
reicht die verbleibende Grünphase dann oft nur noch für einen oder zwei PKW aus.
Ein Horror-Szenario, welches die Stadt Köln aktuell sogar durch ihre speziellen Haltelinien
an vielen der "sog. verkehrsberuhigten" Kreuzungen fördert.


Fazit

Vieles im Straßenverkehr ist heutzutage sehr verwirrend, teils sogar widersprüchlich.
Das jahrzehntelang bewährte Regelwerk wird wohl auch irgendwann im Chaos enden.
Die aus Sicht betroffener Fußgänger, Anwohner und Kraftfahrer nicht gerade hilfreich erscheinenden und immer neuen Schnapsideen der Stadt Köln
(vermutlich nach Kopenhagener Vorbild?) basieren meiner Ansicht nach ganz offensichtlich überwiegend auf irrealen grün-roten Wunschfantasien und sollen zurzeit unter Instrumentalisierung möglicherweise dem Größenwahnsinn verfallener Fahrradbeauftragter mittels einer völlig unadäquaten Bevorzugung der Radfahrer gegenüber den restlichen Verkehrsteilnehmern zunächst in "Versuchsveedeln" vor allem den privaten ruhenden und fließenden KFZ-Verkehr dauerhaft aus dem Stadtbild verdrängen.
Bei all den geplanten und bereits umgesetzten Ergüssen unserer hochverehrten Verkehrsplaner
zieht allerdings nicht nur der von den (meist rot-grünen) Initiatoren verhasste motorisierte Privatverkehr eine Arschkarte,
sondern leider auch alle dortigen Fußgänger und sonstigen Bewohner.
Die Geister, die man rief, wird man nun wohl sowieso nicht mehr los. Viele Radler fühlen sich nunmehr in ihrem oft fragwürdigen Fahrstil
offiziell im Recht und werden zu wahrhaftigen RAMBOS.
Da sich deren ungestümes Verhalten aber absolut nicht mehr mit der geltenden STVO in Einklang bringen lässt,
erschien es also zumindest aus formaljuristischer Sicht der Stadtverwaltung wohl nur logisch, diese den rasenden Radlern einfach anzupassen.
All dies geschah schließlich (angeblich) vor allem im guten Glauben an eine effiziente Senkung der auf Europaebene schon lange beschlossenen Schadstoffgrenzwerte, welche sich aber alleine durch die seinerzeit spektakuläre Einführung von Umweltzonen offensichtlich nicht erreichen ließen.
Da kamen Infrastrukturänderungen wie "
weg vom Auto" und "hin zum Rad" natürlich wie gerufen.
Allerdings sind die mit selektiven Benachteiligungen, Verboten und Auflagen alleine für PKW-Halter nicht zu erreichen.
Lösungen für "ALLE" kosten nämlich aufgrund des erhöhten Verwaltungsaufwandes viel Geld ... sehr viel Geld!!!
Das fängt an bei zahlreichen Ausnahmeregelungen für alte und behinderte Menschen sowie den Anwohnern einschließlich deren regelmäßigen Besuchern
und gipfelt bei einer für "ALLE" wirklich zumutbaren (und bezahlbaren!) Versorgung durch den ÖNPV.
Dazu gehören auch dann aber Alternativen wie auch
städtische Taxen zu den üblichen KVB-Tarifen,
falls die nächste Straßenbahnhaltestelle zu weit von der Wohnung entfernt liegt.
Zumindest denkbar für alle Menschen mit
Behindertenausweis und einer damit verbundenen Freifahrtoption.
Bisherige, noch alleinig von den Krankenkassen finanzierte,
reine Krankenfahrten per (Normal-)Taxi könnten dann sogar völlig entfallen.


Links:

Allgemein:

Bußgeldkatalog für Fahrradfahrer Rote Karte für Rad-Rambos - FOCUS Online

Einbahnstraßen für Radfahrer

Fahrradstraße Welche Regeln gelten dort

Rad vs. Auto Wer hat Vorfahrt STERN.de

Radfahrer sind rücksichtslose Geistesgestörte - WELT

Kampfradler, adieu! Ab jetzt wird Fahrrad gefahren - WELT

O! Rasche Diesel Die wahre Plage sind doch die Radfahrer! - WELT

Pro & Contra Kennzeichenpflicht fuer Fahrräder - Online-Petition

Rad- contra Autofahrer Keine Vorfahrt für Rad-Rambos - auto motor und sport

Nahkampfzone Straßenverkehr Rad-Rambos blasen zur Auto-Hatz - SPIEGEL ONLINE


Speziell für Köln:

Verkehrspolitik in Köln - Aus Autospur wird Fahrradstreifen

Es war einmal ein Radverkehrskonzept für Köln – ADFC Blog

Fahrradbeauftragter - Stadt Köln

Für mehr Fahrradkontrollen in Sülz und Klettenberg. Steigt ab Ihr Radrambos. - Online-Petition

Köln Vorfahrt für Radfahrer Autospuren und Parkplätze fallen weg Express.de

Rad fahren in Einbahnstraßen - Stadt Köln

Radverkehrskonzept Innenstadt - Stadt Köln

Radverkehrskonzept Diese Sofortmaßnahmen sollen Köln fahrradfreundlich machen Kölner Stadt-Anzeiger

Radverkehrskonzept Köln Das neue Radkonzept sorgt für Ratlosigkeit Kölnische Rundschau

Verkehrspolitik in Köln - Aus Autospur wird Fahrradstreifen


Andere Städte:

Kampf um die Straße Berlins GroKo gegen die Rad-Rambos Berliner-Kurier.de

Radfahrer sausen durch Fußgängerzone Steigt ab, ihr Rad-Rambos! - Stuttgart - Bild.de

Sie sorgen für Gefahr Düsseldorf „Rad-Rambos“ auf dem Gehweg Express.de

Urteil 562 C 1312010 AG Hannover - Auf Bürgersteig fahrender erwachsener Radfahrer haftet bei Unfall allein für Schaden

 

(Stand November 2017 - August 2018)


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